im norden ist es bekanntlich im sommer länger hell. während des anfluges auf gardermoen näherte sich die sonne gerade dem horizont und es war 21:30.
am nächsten tag saß ich dann in oslo an der akersbrygge zusammen mit meinem host, der bier spendiert hat, das zu trinken in der öffentlichkeit eigentlich untersagt ist... und wir sprachen über das leben und berlin. die sonne war dann um ca 22 uhr verschwunden.
am tag darauf saß ich gerade im zug nach kristiansand, mit der nase am fenster, um alle spiegelglatten seen und die grünen wälder mit den versteckten roten holzhäusschen nicht zu verpassen, als es soweit war und sich die sonne sich zum abschied bereit machte...
an dem abend, als alle anderen das fussballfinale deutschland - argentinien schauten, saß ich mit quasi kollegen, also norwegische studenten, die "theaterlehrer" studieren, in einem fremden garten mit gewächshaus, bei bowle und bekam einen pulli geliehen, weil es nieseig kalt war.
ein paar tage später war das wetter wieder besser und ich an dem ort, in dem haus, in dem ich vor 6 jahren meine aupairzeit verbrachte. und wie damals ging die sonne kitschig über dem hafrsfjord unter, die norwegische flagge weht in der leichten brise...
an dem abend, als ich stavanger dann wieder mit dem bus verlassen hab, glitt mein blick nochmal über vertrautes gebiet und hielt die sonne hinter den wolken fest.
und dann war ich zwei wochen lang an einem ort, wo die sonne hinter dem felsenhügel schon ein paar stunden vorher verschwindet, bevor es richtig dunkel wird.
doch bei einer abendlichen fahrradfahrt nach skjærhalden erwische ich die sonne gerade noch, als sie um 21:27 die baumspitzen berührt.
und fast zwei wochen später, als ich die wunderbare sommerinsel kirkeøy wieder mit dem bus verlasse, geht die sonne fast eine stunde früher um 20:37, über den schäreninselchen im oslofjord unter.
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